
Vor einer Woche habe ich mit der Herausforderung begonnen 31 Tage komplett Milch- und glutenhaltige Nahrung sowie Eier, Erdnüsse und Mais von meiner Ernährung auszuschließen. Komplett bedeutet, dass auch daraus weiterverarbeitete Produkte wie Sojasoße oder Maisstärke nicht in das Essen darf. Nur so kann man im Anschluss Unverträglichkeiten oder Allergene testen, wenn man Lebensmittel aus den genannten Kategorien wieder dazu nimmt. Meine Challenge hier ist einfach zu testen, ob und wie dieser unbedingte Ausschluss durchzuführen und 31 Tage lagen zuhalten ist.
Auf Eier und Erdnüsse zu verzichten viel mir bislang am leichtesten. Auch meinen gewohnten Joghurt oder die Milch für den Kaffee durch Pflanzenprodukte wie Soja, Kokosnuss oder Mandel zu ersetzen ist erstmal recht einfach gewesen. Schwieriger finde ich im Alltag den Verzicht auf Gluten. Nicht, weil ich der passionierte Brotesser bin, aber Gluten oder Dinge die aus Getreide hergestellt werden, verstecken sich in mehr Produkten als gedacht. Wie zuvor schon angesprochen ist zum Beispiel Weizen in handelsüblicher Sojasoße enthalten. Also geht das schon mal nicht einfach mal Sushi zu essen und diese wie gewohnt in Sojasoße zu tunken. Oder man vermutet nicht, ich jedenfalls nicht, dass manche Limonaden mit Gerstemmalz produziert werden. Um so enttäuschter war ich als ich im Kino die Flasche in die Hand nahm (halt erst nach dem Kauf) und, meiner neuen Gewohnheit folgende, die Zutatenliste las. Da wollte ich mir was gönnen, wenn es schon kein Popcorn sein durfte, und dann dieser Reinfall. Denn Gerstenmalz als Ableger von Gerste, glutenhaltigem Getreide, ist leider momentan auch tabu.
Es ist schon recht komplex, wenn man auf Gluten und Milchprodukte gleichzeitig verzichtet, wobei es am schwierigsten außerhalb der eigenen vier Wände ist, beispielsweise in einer Kantine, da eins von beiden meistens im Essen enthalten ist, wie etwa Sahne, Butter, Couscous, Panaden, Soßen oder Suppen generell, und es etwas braucht um darzulegen, dass mit laktosefrei nicht getan ist, wenn ich nicht die Laktose-Unverträglichkeit teste, sondern die Reaktion auf die anderen Milchbestandteile.
Was mich schon richtig nervt ist, ist die ständige Achtung auf den Satz „Kann Spuren von…“ enthalten“ neben der Zutatenliste. Das steht bei fast allem, sowie unter anderem Gewürzen (mein Küchenschrank war schon immer voll mit Gewürzen), veganer Schokolade, getrocknete Bananen-Chips, sogar Kürbiskerne. Es verunsichert mich, was ich noch wie essen kann, selbst wenn ich den Großteil selbst koche. Der manchmal wirklich nötige Snack zwischendurch ist ohne gescheite Vorbereitung eher ein Hürdenlauf. Die „Spuren von…“ können, müssen aber nicht vorhanden sein, würden aber bei Vorhandensein dem Experiment schaden können. Muss ich nun alles wegschmeißen, was nicht sehr nachhaltig wäre, oder anderweitig nachkaufen, falls das überhaupt möglich ist? Nachdem ich nun ein erst kürzlich gekauftes Curry-Pulver nicht verwenden kann, habe ich hierfür letzte Woche Ersatz besorgt. Auch der Pasta-Vorrat wurde nun um solche auf Bohnen-Basis erweitert. Ich bin gespannt, was mir damit für Variationen bei der Vorbereitung meiner Mahlzeiten einfallen. Weil mein neuer Kühlschrank noch immer nicht geliefert wurden, muss ich weiterhin spontan beim fast täglichen Einkauf entscheiden.
Für morgen habe ich einen Nudelsalat mit Pasta aus Linsen, gegrilltem Gemüse und getrockneten Tomaten vorbereitet. Vielleicht finde ich noch in meinen Vorräten ein zulässiges Pesto, ansonsten bleibt es bei Pfeffer, Salz und Basilikum.
Eine der größten „Hürden“ nächste Woche wird wohl das Abendessen sein, zum dem ich am Mittwoch eingeladen bin. Ich habe so eine Ahnung was es geben könnte und da müsste ich dann mein Essen doch selbst mitbringen, weil sowohl Weizen, Mais und Sahne drin sein dürfte. Aber ich frage erst einmal nach und plane dann weiter.
Bis nächste Woche zum nächsten Wochenbericht.